Schwabinger Tor, München
Die Leopoldstraße ist eine Hauptachse in die Münchner Innenstadt. Dennoch war die Stadtstruktur teilweise alles andere als urban. Auf einem ehemals rein gewerblich genutzten Gelände entsteht bis 2017 nach einem Masterplan von 03 Architekten ein kompaktes Stadtquartier, das den Ort neu definiert. Insgesamt werden 200 Mietwohnungen, Büros, Geschäfte und ein Hotel mit 275 Zimmern realisiert.
Auf einer Länge von etwa 500 Metern sind vier Baukörper flankierend zur Leopoldstraße vorgesehen. In einer versetzt angeordneten zweiten Reihe stehen noch einmal fünf Gebäude. Dazwischen spannt sich ein Netz aus autofreien Gassen und Plätzen, das sich an drei Stellen zur Leopoldstraße öffnet.
Drei Hochhäuser setzten in der kompakten Struktur Akzente. Als nördlichen Hochpunkt hat Max Dudler das Büro- und Wohnhochhaus N10 entworfen. Im EG werden Bewohner und Besucher durch eine großzügige Empfangshalle willkommen geheißen. Die Etagen 1, 2 und 3 dienen der Büronutzung. Ab der vierten Etage wurden Maisonette-Wohnungen in unterschiedlicher Größe realisiert. Die hohe Dichte durch die Vielfalt der Nutzungen und Grundrisse stellte eine große Herausforderung dar. Trotz der Nutzungsvielfalt präsentiert sich das Haus von außen homogen und skulptur.
„Das Gebäude bezieht seine ruhige, fast archaische Wirkung aus der Reduktion der architektonischen Mittel auf die Reliefwirkung der Natursteinfassade, die durch die tief eingeschnittenen, zur rechten oder linken Seite angeschrägten Fensterlaibungen erzeugt wird.“ beschreibt der Architekt seinen Entwurf. Die Fassade aus hellem Travertin knüpft an bestehende Münchner Bautradition an und unterstreicht den hochwertigen monolithischen Charakter.
Auch im Detail wurde auf Hochwertigkeit geachtet. Um das 435 Quadratmeter große Flachdach sicher zu entwässern, wurden Dachabläufe SPIN von ACO eingesetzt. ACO Flachdachheizungen verhindern, dass bei Schnee der Ablauf vereist. Für die Entwässerung der markanten Fassade kamen Schlitz- und Kastenrinnen aus Edelstahl von dem ACO Unternehmen Inotec zum Einsatz sowie die Fassadenrinne ACO Profiline mit unterschiedlichen Abdeckungen.
Barrierefreie, also schwellenlose Übergänge vom Gebäudeinneren auf Terrassen, Balkone und Dachgärten gehören heute zum Standard des gehobenen Wohnungsbaus. Es muss jedoch sichergestellt sein, dass keine Feuchtigkeit von außen in das Gebäude eindringen kann. Denn die Schnittstelle zwischen Bodenfläche und aufgehendem Bauwerk ist höchsten Belastungen, besonders bei Starkregenereignissen, ausgesetzt. Deshalb ist dieses Detail sorgfältig zu planen und auszuführen.
Die aus verzinktem Stahl oder Edelstahl gefertigte, begehbare bzw. rollstuhlbefahrbare Rinne verfügt über eine Baubreite von 13 cm und 15,5 cm sowie eine Baulänge von 50 cm und 100 cm. Als Abdeckung wurde beim Schwabinger Tor ein ein Querstabrost gewählt.