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ACO GmbH


Ein Turbo für die Baustelle
Weg von der Straße, ab ins Bord: Mit der Produktfamilie der KerbDrain- Hohlbordrinnen sorgt das WaterTech-Unternehmen ACO für mehr Verkehrssicherheit und bringt zugleich mehr Effizienz auf die Baustelle

Der Ende 2023 von Bund und Ländern geschlossene Pakt zur Planungsbeschleunigung soll den Ausbau und die Ertüchtigung der vielerorts maroden Verkehrsinfrastruktur forcieren. So wichtig der Abbau bürokratischer Hürden ist – auch bei der Bauausführung der Sanierungs- und Erweiterungsprojekte ist mehr Tempo gefragt. Mit gutem Beispiel voran geht die ACO GmbH. Durch den Einsatz intelligenter Entwässerungslösungen beschleunigt das Büdelsdorfer Unternehmen den Baufortschritt gerade in den ersten Projektphasen und trägt ganz nebenbei zur Sicherheit und Langlebigkeit der Verkehrswege bei.

Die A21 erhält seit 2021 eine Grundsanierung der wichtigen Nord-Süd-Achse auf einem rund 12 Kilometer langen Streckenteil zwischen Bad Segeberg und Bad Oldesloe. Dazu wird der komplette Straßenkörper in beiden Fahrtrichtungen abgetragen und erneuert – neben der Fahrbahndecke, auch der gesamte Unterbau sowie die Entwässerungsanlage. „Gerade auf Autobahnen kommt der Oberflächenentwässerung aufgrund der hohen Fahrgeschwindigkeiten eine besondere Bedeutung zu. Bei stärkeren oder langanhaltenden Niederschlägen droht Aquaplaning, dessen Gefährdungspotenzial auch vor dem Hintergrund von Starkregenereignissen zugenommen hat. Ein entscheidender Faktor für die Verkehrssicherheit ist eine leistungsstarke Entwässerung, die die Niederschläge schnell und sicher abführt“, weiß Torsten Klehm, Key Account Manager Verkehrswegebau & Ingenieurbauwerke bei der ACO GmbH.

Laut der „Richtlinie für die Entwässerung von Straßen“ (REwS) soll Oberflächenwasser vorzugsweise über die Bankette am Straßenrand abfließen und von da in Böschungen oder Mulden versickern. Doch oftmals ist dies nicht möglich, etwa wenn das vorhandene Gefälle und die Linienführung der Straße eine Entwässerung zum Mittelstreifen erfordern, der angrenzende Platz nicht ausreicht oder die Böden nicht versickerungsfähig sind. In diesen Fällen ist eine seitliche Begrenzung vorgeschrieben, über die das Oberflächenwasser gezielt in eine Rinne oder einen Punktablauf geführt wird.

Auch einige Standortbedingungen auf der A21 ließen eine offene Ableitung über die Bankette nicht zu. In der Ausschreibung zur Fahrbahnsanierung war daher eine Randeinfassung mit Rinnenstrang vorgesehen. Bislang kommen dabei in der Regel zwei separate Konstruktionselemente zum Einsatz: eine Linienentwässerung mit einem Betonflachbord (F7). Doch statt der herkömmlichen Ausführung machte beim Vergabeverfahren ein integriertes Kombi-System das Rennen. „Speziell für stark beanspruchte Bundesverkehrswege haben wir die Hohlbordrinne ACO KerbDrain Road konzipiert, die Bordstein und Rinne in einem kompakten Bauteil vereint. Dadurch findet die Entwässerung komplett außerhalb des befahrenen Bereichs statt. Die Nutzenvorteile der Zwei-in-Eins-Lösung vor allem in puncto Langlebigkeit, Kosten- und Materialeffizienz haben den Bauherrn überzeugt“, so Torsten Klehm.

Bei der konventionellen Bauweise sind in der Regel zwei Baukolonnen im Einsatz, die nacheinander die Entwässerungsrinnen und anschließend die Betonbordsteine verlegen. Rinne und Betonbord müssen jeweils mit einem Fundament und einer Rückenstütze ausgeführt werden. Hinzu kommen Fugen am Übergang zur Fahrbahnkante sowie zwischen Bord und Rinne, die stets zu den neuralgischen Schwachstellen zählen und daher bei jeder Bauabnahme und der späteren Unterhaltung besonders im Fokus stehen.

Ganz anders sieht das Bild dagegen auf der A21 aus: Weil die Kombilösung das Betonbord mitsamt Fundament und Vergussfuge überflüssig macht, war nur ein Arbeitsgang notwendig. Dabei wurden zunächst die Einlaufkästen für den Anschluss an die Rohrleitung gesetzt und im nächsten Schritt die Hohlbordrinnen eingefügt. Statt der sonst üblichen acht Arbeitsschritte waren nur vier Schritte notwendig. Das verkürzte die Einbauzeit gegenüber der herkömmlichen Bauweise deutlich.

Schließlich haben sich die Produktentwickler noch ein besonderes Feature einfallen lassen, um auch die nachfolgenden Prozessschritte zu erleichtern und zu beschleunigen. So ist die ACO KerbDrain Road mit einer Anfahr- und Vergusskante ausgestattet, die beim Einbau des Asphalts als Orientierung und Höhenbezug dient. Da die Unterkante der Einlauföffnungen direkt darauf ansetzt, erübrigt sich zeitaufwendiges Abkleben der Schlitze. Außerdem dient die durchgehende Anfahrkante als Orientierung für die Baumaschinen und schützt die Rinne effektiv vor Beschädigungen durch die Straßenwalze.

Die ACO KerbDrain Road ist eine Weiterentwicklung der ACO KerbDrain City. Mit der 2in1-Lösung für den innerstädtischen Bereich begann vor mehr als 20 Jahren der Siegeszug der Hohlbordrinne. In den vergangenen Jahren wurde die Produktlinie immer weiter ausgebaut und bietet heute für nahezu jeden Anwendungsfall die passende Lösung. Neben dem Klassiker für die City und der KerbDrain Road für Autobahnen und Fernstraßen stehen mittlerweile auch spezielle Systeme für Tunnelbauwerke und Brücken zur Verfügung, die sich im Streckenverlauf kombinieren lassen. So vielfältig die Einsatzgebiete – eines ist allen Hohlbordrinnen gemeinsam: Gefertigt aus dem frost- und tausalzbeständigen Werkstoff Polymerbeton erfüllen sie die Anforderungen der Klasse D 400 – und das, obwohl sie außerhalb befahrener Zonen positioniert sind. Mit der serienmäßig integrierten Dichtung aus EPDM wird zudem die Stoßfuge zwischen den Rinnenelementen wasserundurchlässig abgedichtet. Inzwischen ist die Produktfamilie fester Bestandteil der „Richtlinie für den Entwässerung von Straßen 2021“ (REwS) und entspricht damit dem Stand der Technik. „Bis heute wurden in Europa und Großbritannien schon mehr als 1 Million Meter KerbDrain verlegt, und die Einsatz- und Lösungsmöglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft,“ schätzt ACO-Experte Torsten Klehm.